Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Ihnen aus aktuellem Anlass die Stellungnahme der GHA zum Referentenentwurf für die neue Approbationsordnung präsentieren (Anlage 1).
Vor einer Woche haben wir uns entschieden, noch im Vorfeld der Anhörung zum Referentenentwurf für die neue ÄApprO im Bundesministerium für Gesundheit (DMG) eine Pressemitteilung herauszubringen und diese gemeinsam mit der Pressemitteilung der DEGAM an entsprechende Empfänger weiterzuleiten. Bedauerlicherweise mussten wir feststellen, dass von verschiedenen Seiten die Reform der ÄApprO bezüglich der allgemeinmedizinischen Lehre und der geplanten stärkeren Sichtbarkeit des Faches im erheblichen Maße blockiert wird. Die abgegebenen Statements wurden in der Regel nicht mit Fachvertreter*innen der universitären Allgemeinmedizin kommuniziert bzw. abgestimmt. Teilweise sind auch Fakten falsch dargestellt.
Es geht scheinbar darum, der Allgemeinmedizin keinen höheren Stellenwert im Curriculum des Medizinstudiums zuzuweisen und das longitudinal geplante Blockpraktikum sowie die mündlich-praktische Prüfung im Fach Allgemeinmedizin im letzten Moment zu kippen.
Unsere Pressemitteilung haben wir gemeinsam mit einer Kommentierung der Stellungnahme der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) für eine Veröffentlichung in der ZFA zusammengefasst.
Der Ausschuss Primärversorgung der GMA hatte aus Sicht der primärärztlichen Medizin eine klare, positive Stellungnahme zum Referentenentwurf an den Vorstand weitergeleitet (Anlage 2). Diese wurde allerdings nicht in einem der vom Ausschuss erwarteten Form berücksichtigt.
Die finale Stellungnahme des Vorstandes der GMA an das BMG (Anlage 3) enthält dagegen teilweise diametral entgegengesetzte Aussagen. Trotz der Intervention durch den Ausschuss hat der Vorstand der GMA eine Revision seiner Stellungnahme abgelehnt und das, obwohl keine Evidenz für die darin enthaltenen Aussagen bezüglich der Allgemeinmedizin vorliegen.
Mit besten Grüßen
Ihre
Irmgard Streitlein-Böhme